Im Rahmen des Projektes „Kipi“ hat Kishwar gemeinsam mit dem Bildungszentrum Pachayachachik eine Fotoausstellung gestaltet. Sie zeigt Bilder der Zeremonie zur Sonnenwende, wo der Mutter Erde mit verschiedenen Ritualen für ihre Gaben gedankt wird und mit grossem Respekt der Natur als Schöpfung Gottes gedacht wird – wir nennen es Erntedankfest und aufgrund der Entfernung zum Äquator feiern wir dieses Fest um das Datum, wenn Tag und Nacht gleich lang sind.
Spaziergang zum POGIO (ojo de agua, kleiner Wasserbrunnen), um das Ritual der Danksagung an Mutter Natur (Pachamama) zu beginnen Die Frau bringt als Gabe für das Wasser panela, fester Zuckerrohrzucker. Die Dorfbewohner gehen zum Wasser (YAKU in Kichwa und bitten darum sich von allem reinigen zu dürfen, was die Harmonie zwischen den Menschen und der Natur stört. Mama Baltazara bedankt sich für die geernteten Früchte und gibt symbolisch einen Anteil der Erde zurück und schenkt ihr dazu bunte Blüten. Der Tisch ist reich gedeckt, es hat Früchte für alle. Vater Mariano zündet zum Ritual der Danksagung ein Stück vom Balsambaum, genannt „palo santo“ an. Die Balsambäume sind für ihre Düfte und Harze berühmt und ihr Rauch wird – wie der Weihrauch in der katholischen Kirche – für verschiedene Rituale verwendet.

Der Höchste wird um Frieden mit sich selbst und der Natur gebeten. Versöhnung mit den Mitmenschen und mit Mutter Erde. Versöhnung Die Figur mit Maske heißt „AYA HUMA“ (mit zwei Gesichtern, vorne und hinten) und stellt traditionell den guten Geist dar und seine Maske ist doppelseitig, damit er nicht von Hinten überrascht werden kann. Tanzende AYA HUMA Die Hände werden zum Dank in alle vier Himmelsrichtungen erhoben.